Ulli Wascher-Gutzer

DIE KÜNSTLERIN IM SPIEGEL DER PRESSE

 


Besonderes Interesse verdienen die malerischen Kammerspiele, Bilder, die unaufdringliche Farbwerte durchspielen, zu Musterfeldern ausbreiten, die Stimmungswerte ansprechen.
Ansätze zu sensibler, teils auch delikater Anwendung der verwandten Mittel verraten auch die grafischen Blätter, welche den Zufall für das Bildgefüge nutzen, Zufälle ausbauen und sogar steuern.
Die Künstlerin verdient, nachdem was ihre erste Ausstellung zeigt, Förderung und Beachtung.
(Osnabrücker Nachrichten)


Ins Futuristische ist die Malerin Ulli Wascher-Gutzer vorgedrungen, und der Vergleich mit frühen, teils noch gegenständlichen Werken fällt eindeutig zugunsten ihres jetzigen Schaffens aus.
Zwar will die Malerin ihre Decalcomanien nicht als Kunst im eigentlichen Sinne bezeichnen – dabei käme es nur auf Schnelligkeit an, man weiß vorher nicht, was herauskommt – aber hier ist die Technik durchaus künstlerisch.
(Hannoversche Allgemeine Zeitung)


Wiederkehrende Bilderinnerungen.
Erinnerungen kehren wieder – Wolken, Wellen, Häuschen und Türme – naive Zeichen in kleinen quadratischen Bildern. Sie reihen sich aneinander, wiederholen sich leicht variert und wechseln ab mit ebenfalls quadratischen Ornamentfeldern.
Die jüngsten Arbeiten der Künstlerin ähneln farbigen Kachelflächen, sie sind konstruiert nach Art jener Delfter Fliesenwände, die Bildmotive variierend wiederholen. Diese Blätter der Künstlerin zielen darauf ab, schweifende Bilderinnerungen in einfachen Versatzstücken festzumachen und der Phantasie nur Spielraum für leichte Variationen zu geben. Die Künstlerin hat die magischen Filzstift-Kreise und auch die tropische wuchernde Blüten- und Ornamentenwelt sowie die daraus entwickelten und aus ihnen herausgelösten bizarren Gebilde hinter sich gelassen. Sie arbeitet kontrollierter, beschränkt sich mehr, wählt strenger aus der Fülle ihrer Bildeinfälle aus und hat damit eine Station erreicht, die einen konkret gegenstandsbezogenen Entwicklungsprozess anzuzeigen scheint.
(Neue Osnabrücker Zeitung)


Felder, Wolken, Dächer und Türme, mit leichten Varianten, planvoll in rechteckigen Ornamentfeldern angeordnet, das sind die jüngsten Arbeiten der Künstlerin. Sie ähneln in ihren Konstruktionen mexikanischen Textilarbeiten, wobei sich die Bildmotive ständig wiederholen und abwechseln. Sie vermitteln dem Betrachter beschauliche Ruhe, da sie der Phantasie nur Spielraum für leichte Variationen geben.
(Westfalenblatt)


Dominierend in den Arbeiten der Künstlerin ist der Filzstift. Aus ihrer Beziehung zu folkloristischen Momenten baut sie neue, stark abstrahierte Motive auf. Aus der Ferne wirken ihre Arbeiten wie gebatikte Stoffe.
(Haller Kreisblatt)


Mit Filzstiften baut die Künstlerin ihre Inspirationen auf und gestaltet äußerst phantasievolle Märchen, die sensibel erfaßte Details schmücken.
(Meppener Tagespost)


Wie sich die Künstlerin um eine Umsetzung ihrer Grafiken mit starker Ornamentierung und teils mit Ansätzen zu Bilderzählungen bemüht, beweisen die kräftigen, warmausdrucksvollen Wandteppiche.
Skurile, feinfühlige Federzeichnungen zeigen eine weitere künstlerische Perspektive. Formen und Figuren scheinen sich während des Zeichnens entwickelt zu haben. Die Künstlerin gestaltet so ein Phantasiegebilde, das dem genauen Betrachter immer mehr Einzelfiguren und Bilder preisgibt. Keine schattenlose, sondern pointiert-lustige, vielschichtige Zeichnungen zum Freudemachen.
(Neue Osnabrücker Zeitung)


Und Harmonien des Vergnügens verbreitet Ulli Wascher-Gutzer mit ihrer phantastischen Bildlyrik, die mit Bravour eine heitere Stimmungskala abspielt.
(NOZ)


Ulli Wascher-Gutzer beeindruckt stark etwa durch eine aus der Verfremdung natürlicher Zusammenhänge gewonnene, phantastische „Genesis“-Interpretation.
(NOZ)


In den Werken von Ulli Wascher-Gutzer überrascht die Vielfalt der Auffassungen und der angewandten Techniken. Von uns darauf angesprochen, erklärte sie das damit, dass sie vor allem ein Farben- und Formenmensch sei, der jeden Zwang hasse und nur absolut frei arbeiten könne.
(Oldenburger Volkszeitung)


Bommeln, Säulen, Türme, Phantasieschlösser und -burgen, reichhaltig an Farbe und Ornamentik, Barken, Schnecken und Flaschen beleben die Radierungen. Lithografien und Gouachen der Künstlerin…
Wenn man nicht wüsste, würde man denken, hier hat eine orientalische Künstlerin ihre Heimaterinnerungsfragmente geordnet und erotische Abbilder ihrer Lieblingslandschaften fabriziert. In der Radierung „Genesis“ zum Beispiel entwickeln sich aus Schnecken andere Schnecken und kleine Pilzgebäude, erhaben schweben mittendrin zwei weibliche Büsten mit wehenden Haaren. Und die Flaschen! Sie finden sich in den Gouachen und Radierungen, Flaschen, die aus dem Boden wachsen, Flaschen, aus denen Zweige wachsen, Flaschen, in denen Flaschen wachsen…Die „Stadtsilhouette“ besteht aus schwebenden Portalen, von denen Pendel hängen, die Wölkchen hängen zum Trocknen an der Leine – und eine kleine Palme neigt sich den Wellen zu.
(Main-Echo)


Alle Arbeiten der Künstlerin sind phantasievoll und poetisch und von einem lebhaften Temperament bestimmt… Die collageartigen Textilapplikationen beziehen ihre Ausdruckskraft von einer starken Farbigkeit, beherrscht von feurigen Rot- und Violetttönen, die auf dunklen Gründen stehen, die dem Ganzen ihren Halt geben. Diese beruhigenden dunklen Gründe sind auch typisch für fast alle Farbradierungen der Künstlerin. Darauf sind freie Formen zu kosmischen Welten, zu Märchenlandschaften, zu Fabelarchitekturen angeordnet. Die lichtesten und leichtesten Gebilde sind die Aquarelle, in denen im gezeichneten Gerüst die Farben schwimmen und schweben. Formensprache und Kompositionsweise verraten in allen Arbeiten den einheitlichen Stil und die ausgeprägte Eigenart der Künstlerin, die Variationsbreite des Gesamtwerkes ergibt sich natürlich und zwangsläufig aus der Eigenart der jeweils angewandten Techniken. Hierin verrät sich, dass die Künstlerin ein ausgeprägtes Gefühl für die Eigengesetzlichkeit ihrer Werkstoffe, Werkzeuge und Materialien besitzt.
(Dr. Manfred Meinz, Kulturhistorisches Museum Osnabrück,
Vorwort zum Werkkatalog „Ulli Wascher-Gutzer. Aquarelle, Radierungen, Tapisserien“)


…begann sie auch intensiver, Ölbilder zu malen, deren kreisförmige, vielfach untergliederte Zentralfigur von donnerkeilartigen Einschüssen zerteilt wurde: schwer entschlüsselbare, sehr individuelle Entdeckungen des Ich wahrscheinlich. Schließlich die Radierungen und Aquarelle: Die Künstlerin hat ihren Stil gefunden, ihre bildnerische Erzählweise. Grafisch und malerisch zugleich baute sie ebenso sorgfältig wie verspielt ihre Bildererzählungen: Ironie und Heiterkeit bedienen sich hier einer überlegt naiven Formenwelt. Die Künstlerin kritzelt und schnörkelt wieder – freier allerdings, als in ihren Anfängen, und bringt Fantasie ein. Was ihr beispielsweise zu Osnabrück einfällt (Radierung „Stadtsilhouette“), das ist Geschichte, in der Regenwolken am Laufseil über die Rundbögen und Dachpfannen gleiten, Uhrenschwengel wie reife Früchte aus dem Himmel fallen, die Türme zu Zuckerhüten schrumpfen und Urlaubssehnsüchte als Sahnehäufchen mit Palmen ihren Platz finden. Eine Geschichte, die der Betrachter ausspinnen und fortsetzen kann, sich also immer wieder ansehen wird. Ähnliches gilt für viele Radierungen.
Wie geht es weiter? Wieder wechselt sie Material und Technik. Einen ihrer aus Stoffresten komponierten Wandbehang überträgt sie jetzt auf ein Ölbild, und sie weiß, dass dieser erste Versuch sie schwerlich zu einem Ziel führen kann. Aber: „Ich kann keine Stufe überspringen!“
(Wendelin Zimmer, Neue Osnabrücker Zeitung, Vorwort zum Werkkatalog)


Der Betrachter kommt dem starken Form- und noch stärkeren Farbempfinden der Künstlerin am leichtesten und ehesten näher, wenn er nicht am Inhalt herumrätseln, sondern sich an den sehr angenehmen und ausgeglichenen Farben der Radierungen und Aquarelle erfreuen… und nicht minder am fröhlichen und harmonischen Kunterbund der Wandteppiche, die besser beschrieben wären als „textile Materialbilder“.
Wir haben hier Arbeiten einer Künstlerin vor uns, die durch eine gründliche und gute akademische Schule gegangen ist. Sie sah und sieht sich Gesetzen gegenüber, die Ordnung und Ästhetik fordern. Diese Gesetze engen die Individualität nicht etwa ein, sondern bewahren die Künstlerin vor schöpferischen Irrtümern und Irrwegen. Das Geordnete äußert sich in Harmonie, die vom Empfinden aufgenommen wird: Der Betrachter mag nicht sogleich den Sinn der Arbeiten ergründen, aber er fühlt, dass es ihn gibt, und dass dieser Sinn die Gebilde in ihrem Innersten zusammenhält. Dieser Sinn begründet die Molltönen vergleichbaren dezenten Farben der auch drucktechnisch sehr guten Radierungen, die duftigen, ätherischen Farben der Aquarelle und schließlich die gezügelte Farbigkeit der Acryl- und Ölbilder…
Von den Arbeiten dieser reizvollen Zusammenstellung hat man mehr, wenn man den Bezug zur Realität nicht herzustellen trachtet. Die Künstlerin entrinnt den Zwängen der Dingwelt durch Abstraktion und Verinnerlichung dessen, was sie wahrnimmt. Was sie sieht und fühlt, verwandelt sie und individualisiert sie so weitgehend, dass in den Dingen, die sie malt, mehr von ihr steckt als von der Wirklichkeit, die diesen seelisch-geistigen Prozess in Gang gesetzt hat.
Ulli Wascher-Gutzer lädt die Betrachter ihrer Arbeiten ein, sie unvoreingenommen anzuschauen. Das sollte jeder tun.
(Neue Westfälische)


 Ihre Arbeiten machen deutlich, dass für diese Künstlerin das systematische Erlernen neuer Techniken stets eisernes Gebot ist; so wirken ihre verspielten Einfälle auch nie unausgegoren, sondern zeugen von Ordnung und Fleiß. Ihre lebhaften Farben sind kultiviert, nie frech oder aufdringlich. Die Motive sind meist klein wie aus einer Spielzeugschachtel und spukhaft zusammengesetzt. Konzentrierte Spielfreudigkeit ist überhaupt das Merkmal ihrer Arbeiten.
(Die Glocke)


Experimentierfreudig, unbelastet und neugierig zeigt sich Ulli Wascher-Gutzer in ihren Arbeiten…Allen Arbeiten gemeinsam ist eine phantasiereiche Bildlyrik voll Ironie, Witz und Verstand…Auf angenehme Weise fehlt Heftigkeit, Überspannung, Rhetorik und die große Geste…, die Sucht und der Zwang, mit aller Macht anders zu sein. Es fällt die Stille auf, die in den meisten Bildern vorhanden ist: nachsichtige Karikaturen; farbsensitive Spielereien mit dem Zufall; unaufdringliches, wertfreies Ausprobieren von Farbwerten; genaue und nachvollziehbare Beschreibungen von Landschaftserlebnissen. Es sind positive und den Betrachter angenehm berührende Bilder einer heiteren Stimmungskala.
Besondere Beachtung sollte dem großen handgeknüpften Wandteppich geschenkt werden. Aus folkloristischen Elementen sind abstrakte Muster entstanden mit viel Sinn für Rhythmik, Ausgewogenheit und Farbharmonie.
(H.-J. Boll, Meppener Tageblatt)


…es sind vor allem Radierungen der letzten drei Jahre zu sehen. Anhand der zeitlichen Reihenfolge kristallisiert sich eine deutliche Entwicklung im künstlerischen Schaffen der Künstlerin heraus. Zeichnen sich frühe Blätter noch durch einen beinahe barocken Überschwang aus, so ist bei den neueren Blättern eine besondere Klarheit in der grafischen Komposition erkennbar. Ein weiteres Merkmal der hohen Qualität bildet die äußerst sensibel gesetzte warme, wohlabgestimmte Farbigkeit in Wascher-Gutzers Radierungen.
Wesentlich aggressiver verwendet die Künstlerin ihre Farben in den ausgestellten Teppichen…
(Flachgauer Nachrichten)


Schwebende Ausgewogenheit von Liniatur in den Federzeichnungen und locker gesetzte Farbflächen machen den ästhetischen Reiz der Aquarellkompositionen Ulli Wascher-Gutzers aus.
(Margret Lejeune, Neue Osnabrücker Zeitung)


Ulli Wascher-Gutzer zeigt in ihren Ölbildern, vor allem aber in ihren Farbradierungen und Aquarellen, eine lyrisch-erzählende Ader, die sich der Verfahrensweisen geschickt bedient, die Paul Klee in die moderne Syntax eingeführt hat. Durchaus nicht alles verweist auf den Meister, und da, wo der Bezugsrahmen deutlich ist, wird doch stets Eigenes hinzugetan.
Mit Hilfe der erweiterten Syntax der Künstlerin ergeben sich phantasievolle Verknüpfungen von Stadtgrundrissen und Städtebildern in zarten Farbtönen zu abstrakt poetischen Verifikationen. Die Ausstellung markiert einen erfreulichen Qualitätszuwachs im Programm der Galerie.
(Die Welt)


Mit einem sicheren Gefühl für harmonische Farben und ungewöhnliche Formen entwirft die Künstlerin ausgewogene Kompositionen, die in ihrer Architektonik an Stadtlandschaften erinnern. Andere Bildelemente wiederum verweisen auf Kosmisches oder Märchenhaftes hin. Fein aufeinander abgestimmt sind die Farbtöne, die immer auch Mittel für eine unverwechselbare Stimmung sind. Geometrisches wird seiner Strenge entkleidet und gezielt einer bestimmten Ordnung unterworfen. Einzelelemente verselbständigen sich nie, sondern stehen im Kontext zum Gesamtkunstwerk.
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung/WAZ)


Die Variationsbreite ihres küntlerischen Experimentierens gehört zu den bestimmenden Merkmalen ihres Schaffens. In unterschiedlichen Materialien und wechselnden Techniken hat sie ihren eigenen Stil entwickelt, der in phantasievollen und farbfreudigen Kompositionen das Dekorative nicht verleugnet, sich aber dennoch nicht in schmückend gefälligen Bilderfindungen erschöpft. Dem Charakter der Arbeiten entspricht eine Vorliebe für die südliche Landschaft, die Ulli Wascher-Gutzer in zahlreichen Studienreisen durch Portugal, Spanien, Italien und Südfrankreich kennengelernt hat.
In freier Erfindung entwickelt die Künstlerin heiter verspielte Phantasielandschaften, die sie aus einer Fülle scheinbar beliebiger Formelemente zu ornamentalen Kompositionen gestaltet. Ihre aus bunten Stoffresten zusammengesetzten, vorwiegend in kräftigen Rottönen leuchtenden Wandteppiche gefallen in ihrer dekorativen Wirkung und bieten dem Besucher vielfachen Anreiz fürs Auge. Märchenhafte Architekturen mit Kuppeln, Türmchen und Treppen fügen sich ein in eine vegetative Landschaft mit Wiesen, Büschen, Bäumen, Palmen, die ohne unmittelbaren Realitätsbezug aus dem Stoffmaterial geformt sind. Andere Motive in den Aquarellen, Zeichnungen, Radierungen und Gemälden können als heiter-abstrakte Bilderzählungen gesehen werden, die einer spontanen Einfallskraft entspringen und dem Betrachter Spielraum für eigene Assoziationen lassen. Die Künstlerin arbeitet ihre Themen häufig in unterschiedlichen Techniken aus, die sie in einer Weise so sicher beherrscht, dass auch bei gleichen Motiven jeweils etwas ganz Neues entsteht.
(Weser-Kurier)


Was die Künstlerin in der Bremer Galerie Khoury vorstellt, gibt Einblick in eine vielseitiges Talent, das sich von Anregungen aus der Welt Klees und der phantastischen Kunst hat bewegen lassen und einen eigenen Weg sucht. Den stärksten Eindruck machen mir ihre Aquarelle. Sie geben stets einen am ehesten unverstellten Einblick in die Grunddispositionen einer künstlerischen Arbeit. Daraus müsste man den Schluss ziehen, dass die Malerin ihrer ursprünglichen Veranlagung nach nicht koloristisch orientiert ist, sondern dem Beziehungsreichtum der Farben und vor allem ihrer Brechungen zugewandt ist.
Dabei sind die figuralen und gegenständlichen Anklänge nur verdeckt bemerkbar und durch das breite Konzept der lyrischen Abstraktion überdeckt.
Ihre Farbradierungen sind gut aufgebaut und streng flächig strukturiert. Vor allem gefallen die zumeist locker, ohne Raum- und Strukturbildung gesetzten Aquarelle, in denen sich die besonderen Neigungen und Fähigkeiten der Malerin verdeutlichen. In solchen Arbeiten und auch in den aquarellierten Radierungen und Lithos liegt ihr eigentlichen Territorium; sie sollte es unbedingt ausbauen. Ähnlich wie in den Farbradierungen gelingen ihr gute Blätter in Feder und Aquarell. Hier lässt sich ihre Farbphantasie mit Sicherheit erweitern.
(Bremer Nachrichten)


Ihre Ölbilder, Tapisserien und Radierungen haben eine ganz eigene künstlerische Sprache. Der Osnabrücker Museumsdirektor Manfred Meinz hat Ulli Wascher-Gutzer als phantasievolle, poetische und temperamentvolle Künstlerin gewürdigt, deren Farbradierungen durch Märchenlandschaften, Fabelgebäude und kosmische Welten von subtiler Schönheit begeistern.
Beim Betrachten der Tapisserien fällt besonders deren lebhafte Farbigkeit auf.
(Osthessische Zeitung)


Ulli Wascher-Gutzer fesselt den Bildbetrachter mit den exotischen Fabelarchitekturen und liebevoll detailliert gemalten Traumlandschaften ihrer Radierungen, Aquarelle, Ölbilder oder Drucke. Die Inseln Elba oder Madeira, immer wieder Landschaften am Meer, französische Landstriche wechseln ab mit morphologisch gestalteten Stilelement-Bildern zur Gattung Komödie oder mit Motiven von lustigen Zeppelinen, Unterseebooten und Lustschlössern.
Es lohnt sich, längere Zeit vor den großen, märchenbunten Applikationsteppichen zu verweilen. Ähnlich wie bei den Bildern wuchert auch hier Exotisches – Palmen, Kuppeln, Minarette – üppig und wird zu einer Traumlandschaft zusammenkomponiert. Bei den Bildern kommt häufig noch dazu, dass die Farbarchitekturen ähnlich wie in der Stereometrie in die Landschaft hineinprojiziert und „umgeklappt“ sind. Geistige Spiegelbilder erlebter Landschaften.
(Fuldaer Zeitung)


Leuchtende, klare Farben auf ruhigen, dunklen Hintergründen sind typisch für Ulli Wascher-Gutzers Arbeiten. Diese Farbigkeit drückt die Energie aus, mit der sie stets arbeitet. Von künstlerischer Boheme hält sie denn auch wenig. Sie beschreibt sich als disziplinierte Arbeiterin. Ihre Vielseitigkeit beweist die Künstlerin mit der Vielzahl der Techniken, die sie beherrscht. Als ihr künstlerisches Vorbild bezeichnet Ulli Wascher-Gutzer den Maler Paul Klee. Die Farben und Formen seiner Bilder entsprechen auch ihren persönlichen Empfindungen. Phantasievolle Formen, oft an Schnecken oder Muscheln erinnernd, finden sich in ihren Arbeiten. „Ich mag runde Sachen“, sagt sie. Themen für ihre Bilder findet die Künstlerin zumeist im Süden, in der Provence oder in Italien.
(Hannoversche Allgemeine Zeitung)


Dem Betrachter fallen sofort zwei Dinge besonders auf: Farbfreudigkeit und eine Liebe zum Detail. Vor allem die Darstellungen südlicher Szenerien sind von dem sehr persönlichen Stil der Künstlerin geprägt. Kräftige Rot- und Violetttöne werden in ihrer Fröhlichkeit durch die dunkleren Hintergründe noch verstärkt. Manchmal ist man versucht, eine Lupe zur Hand zu nehmen, um die winzigen, für die Gesamtwirkung aber wichtigen Einzelheiten besser erkennen zu können. Dabei führt Ulli Wascher-Gutzer einen sehr präzisen Strich. Selbst bei langen, verschlungenen, als Linie geführten Ornamenten gleicht ein Teilstück exakt dem anderen.
Die Künstlerin hat ihre Stärken sicher auf dem Gebiet der Aquarelle und Farbradierungen. Sie hat aber auch schon andere Techniken mit beachtlichem Erfolg angewandt. So sind neben einigen wenigen Ölbildern auch Tapisserien zu sehen. Hier setzt Ulli Wascher-Gutzer ihre Konzeption von Farbenfreude und Detailliebe im größeren Rahmen fort. Formen und Komposition erinnern stark an die kleineren Formate.
(Hannoversche Allgemeine Zeitung/Kreisblatt)


Ulli Wascher-Gutzer zeigt alle ihre seit 1976 entstandenen Radierungen, daneben Ölgemälde und einige Wandbehänge. Die Verwandtschaft aller Arbeiten springt ins Auge, und wer diese Bilder eines nach dem anderen betrachtet, der macht sich auf einen Weg, der ihn durch Märchen und Science-fiction-Welten führt, ihn mit Ironie in die Irre führt…Zunehmend hat die Künstlerin in den letzten Jahren formale Klarheit gewonnen; ihre bildnerischen Spiele folgen einsichtigen Regeln.
(Neue Osnabrücker Zeitung)


Sensibilität und eine filigrane Technik, das sind die hervorragenden Merkmale in den Arbeiten von Ulli Wascher-Gutzer.
Ausgebildet an der Stuttgarter Kunstakademie hat sich Ulli Wascher-Gutzer von Anfang an experimentierend und gestaltend mit den vielfältigsten künstlerisch-technischen Variationen befasst. Farbradierungen und Aquarelle gehören deshalb ebenso zu ihrem Repertoire wie Lithografie und Ölmalerei. Eine Kostbarkeit unter ihren Werken aber sind zweifelsfrei ihre Tapisserien – „Gemälde“ aus kleineren oder größeren Stofffetzen, zu buntesten und lebhaft gestalteten Wandbehängen zusammengefügt, die das Temperament der Künstlerin spiegeln.
Nicht ohne Grund zeigt Ulli Wascher-Gutzer ihre Verbundenheit mit südlicher Landschaft und Mentalität. Alle ihre Bilder verraten etwas von „heiß und kalt“ sowohl der menschlichen als auch der landschaftlichen Stimmungen dort. Dabei entfaltet die Künstlerin, die unter anderem bei Otto Eglau und Friederich Meckseper in die Schule gegangen ist, zudem große Phantasie. Ihre Bilder haben etwas Komödiantisches…
Verieft der Betrachter sich lang genug in ihre Bilder, versucht er sinnlich nachzuzeichnen, was die Künstlerin an Emotionen festgehalten hat, so dürfte ihm das Schmecken „Provencialischer Gewürze“ nicht allzu schwerfallen. Fast schweben die zarten Farben auf Zunge und Gaumen – die Bilder oft ein zweifacher Genuss.
(Frankfurter Rundschau)


Von orientalischer Fabulierfreude sind die Farbradierungen und Aquarelle der Künstlerin Ulli Wascher-Gutzer. Auf dunklem Grund schwimmen und schweben ihre phantasievollen Märchenlandschaften und Miniaturwelten. Ähnliches wiederholt sich in ihren collageartigen Wandteppichen, mit dem Unterschied, dass dunkel leuchtende Farben den Effekt noch verstärken.
(Frankfurter Neue Presse)


Neben der Radierkunst umfasst das breitgefächert Werk von Ulli Wascher-Gutzer auch die Lithografie, das Aquarell, die Ölmalerei und die Tapisserie. Vorherrschend in allen Techniken ist die der Künstlerin eigene leuchtende Farbigkeit. Feurige Rot- und Violetttöne werden teil eingebunden in beruhigend dunkle Hintergründe, teils strahlend neben das Blattweiß gesetzt, was ihre besondere Vorliebe beim Aquarellieren ist. Die Künstlerin lässt die von ihr gewählten freien Formen zu kosmischen Welten werden, zu Märchenlandschaften und Farbarchitekturen. Neben verhaltenen, ganz in sich selbst ruhenden Kompositionen überwiegt der heiter-beschwingte Duktus, der sich vor allem in ihren südländischen Landschaftsimpressionen zeigt.
(Bergen-Enkheimer Zeitung)


Mit der Aquarelltechnik hat die Osnabrücker Künstlerin in ihren phantastischen Landschaften und ihren skurril kombinierten Figurationen einige neue Qualitäten hinzugewonnen. Die Bildbestandteile lösen sich in den Aquarellen mehr voneinander, sind leichter, weniger gefestigt als in den Farbradierungen, und selbst die dichten Teile der einzelnen Kompositionen leben nicht mehr vom gleichmäßig diffusen Licht der Radierungen, sondern von der Leuchtkraft der einzelnen Farben und Abtönungen. Ihre trotz aller Spielfreude stets genau und übersichtlich geordnete Bilderwelt entlässt die Künstlerin in den Aquarellen in eine neue Freiheit – sie atmet durch.
(Neue Osnabrücker Zeitung)


Ihre Bilder sind wie Blumen. Aus einem Zentrum, kaum wahrnehmbar überlagert, quellen nach allen Seiten…phantastische Gebilde, füllt sich das Blickfeld randvoll. Ihre Bilder sind wie Landschaften, von einem Fluchtpunkt auf kaum akzentuiertem Horizont stürzen Figurationen in Vordergründe und Himmel, phantasievoll wirklich Dingliches mit unwirklich Spiegelbildlichem verknüpfend. Was sich da so ungebändigt in scheinbar naiven Bildelementen und Strukturen mit grazilen Umrissen zu größeren Bildinseln schwebend verdichtet, zusammenschiebt und verhakelt wie in einem verwirrenden Puzzlespiel aus Formen und Farben, hat System, gibt eine persönliche Ordnung preis…
Die Bilder von Ulli Wascher-Gutzer haben einen Anfang, einen Kern, einen Horizont, die, oft überlagert, gar nicht so als ruhende Mitte sichtbar sind. Die Künstlerin braucht diese Ausgangspunkte der Sammlung wie der Hurrikan das Auge der Stille. Ihre Bilder haben kein Ende. Denn was da von einer Mitte nach allen Seiten ausufert, sich in immer weiteren Formverschachtelungen in der Fläche absetzt und zu Bilderzählungen „verlandet“, durch das Auge für den Geist „betretbar“ und lesbar gemacht wird, ist endlos, erscheint durch den Bildausschnitt oft willkürlich begrenzt. Im Formalen offenbart sich damit eine „Bildstellerin“, die wie in komplizierten Satzgebilden mit einer perfekt aufeinander abgestimmten Syntax aufzuwarten weiß.
Dieselbe syntaktische Ordnung lässt sich in der Farbigkeit der Bilder entdecken. Überhaupt scheint die Farbe das wichtigere Element in den Bildwelten der Ulli Wascher-Gutzer zu sein. Wo die Freude an der Farbe so augenfällig ist und farbige Ordnung gleich Unordnung – wie im Formalen dieser Bilder – überlagert erscheint, wird zunächst und oberflächlich Buntheit registriert. Im optischen Wechselbad von kalten und warmen, nahen und fernen, aggressiven und stillen Farbtönen schieben sich wie in einem Kaleidoskop sehr eigenwillige Farbkompositionen von großer Wirkung vor das Auge des Betrachters.
Farbe ist vor allem das große, die Künstlerin berauschende Selbsterlebnis. Deshalb ihre Sehnsucht und ständige Wiederkehr in südliche Länder, wo sie von der farbigen Ordnung der Landschaft in den letzten Jahren zu besonders eindringlichen Aquarellen von explodierender Farbigkeit angeregt wurde. Deshalb auch wohl ihre eigenwillige Behandlung und Handhabung der Farbradierung, wo sie nicht nur Farbvarianten, sondern im spontanen Wechsel der Farbplatten Radierungen von ganz neuer farbiger Aussage entstehen lässt: die Farbradierungen der Ulli Wascher-Gutzer sind daher allemal als „Zustandsdrucke“ zu werten.
Trotz der starken Abhängigkeit von optisch in der Natur Erfahrenem hat sich die Künstlerin bloßem Abbilden bisher verweigert, lässt sie Gesehenes, Erlebtes, durch das Unterbewusstsein in Traumwelten und Phantasielandschaften verwandelt, Bildrealität werden… „Land schafft Träume“ – dieser Titel einer ihrer Grafiken könnte als Motto über ihren Landschaftsträumereien stehen. Und so schafft sie gleichzeitig und nebeneinander mit großer Intensität und unstillbarem Temperament ihre Gemälde, Aquarelle und Radierungen, in alle diese Bildflächen ihre Träume festmalend – der eigenen Phantasie entrissen und der Phantasie des Betrachters übereignet.
(Eckard Wagner, Begleittext zur Ausstellung der Künstlerin im Emslandmuseum Jagdschloss Clemenswerth, Sögel)


Ihr Können spiegelt sich vor allem in ihren Farbradierungen wider, die oftmals aus vier Platten bestehen und den Arbeiten eine verblüffende Ausstrahlung geben.
Dieser Ausstrahlung können sich vermutlich auch viele Kunstliebhaber nicht entziehen. Sie hat sich als Frau in der Kunstszene behauptet, heisst es dazu aus Galeriekreisen, und erreicht hat sie dies – abgesehen von ihrem Talent – mit einer Reihe bedeutender Einzelausstellungen. Die Arbeiten von ihr sind in Museen und öffentlichen Sammlungen zu finden. 
(Goslarsche Zeitung)


Die Künstlerin weist bereits seit 1968 einen wachsenden Erfolg auf und blickt bis heute auf eine ganze Reihe bedeutender Einzelausstellungen zurück. Ulli Wascher-Gutzer ist keine ruhende Künstlerin, sondern sie arbeitet experimentell. Sie behauptet sich als Frau in der Kunstszene…
(Braunschweiger Zeitung)


Bei Ulli Wascher-Gutzer sind es in erster Linie leuchtende Farbtöne, die die Aufmerksamkeit des Beobachtenden erzeugen. In Ulli Wascher-Gutzers Werken ist die Vorstufe zur Abstraktion bereits überschritten. Ihre Kunstwerke sind auf einer hohen Abstraktionsstufe angesiedelt, die ein sofortiges Verstehen der Werke oftmals schwierig gestaltet. Doch ist dieser verstärkte Abstraktionsstil ihr typisches künstlerisches Merkmal. Ihre Vorliebe für kräftig-leuchtende Farbgestaltung wird besonders bei den Landschaftsmotiven deutlich.
(Seligenstädter Heimat-Blatt)


Freilich ist bei den Tapisserien auch der Stoff wichtig, seine Oberflächenstruktur, seine Haut gleichsam. Und natürlich erscheint die Farbe in Formen, sehr vielfältigen auf den ersten Blick. Sie sind manchmal geometrisch streng, meistens aber sehr frei assoziativ. Nirgends wird in dieser Ausstellung so viel erzählt wie hier. Will man sich allerdings einlassen auf die Erzählung und nähert sich der Bildstruktur im Detail, löst sich sowohl beim Teppich wie bei der Farbradierung die scheinbar lockere topografische oder erzählende Struktur auf einmal auf. Oder besser, sie verändert sich in ganz abstrakte Formen und Farben, inmitten derer man sich fast ungewollt befindet wie in einer verzauberten Welt. Was zuerst fast wie ein Unfall wirkt, oder als hätte man sich verlaufen, ist dennoch kein Unglück: Denn diese abstrakte Formenwelt und Farbigkeit ist außerordentlich schön, ein Glück gleichsam. Man erfährt, was Farbe vermag. Obgleich wir Menschen, jedenfalls von Natur aus, ja eigentlich nicht besonders farbige Wesen sind, muss es etwas geben an oder in uns, das uns den Farben verbindet. So vieles in uns bewegt sich, wenn wir uns der Wirkung der Farben absichtslos aussetzen: Helles und Dunkles, Warmes und Kaltes – unsere Herkünfte aus dem Dunkel wie unsere zukünftigen Aufbrüche werden berührt.
Jede Kunst ist ja Verwandlung. Sie hat mit dem Künstler zu tun, mit der Welt außer uns, mit der Vergangenheit nicht nur des Einzelnen, sondern auch der Familien und Völker mit Wünschen und Träumen. Sie formt daraus ein Bild, dass dennoch dieses alles nicht ist, sondern ein Neues, das wesentlich nicht als zeitlicher Verlauf erfahren wird, sondern als Erscheinung in der Gleichzeitigkeit. Dadurch, dass es außerhalb der Zeit steht, wirkt jedes Bild wie eine Art Zauber. Und Ulli Wascher-Gutzer ist eine Zauberin: Sie zaubert Landschaften und Erzählungen in die Bildfläche. Und sie verwandelt gleichsam vor unseren Augen diese Bilderwelt in eine Fülle reiner Formen und Farben, die uns entzücken, aber auch berühren.
(Vortrag von Dr. Adolf Smitmans auf der Vernissage der Ausstellung der Künstlerin im Museum Abtei Liesborn, Wadersloh)


Verschnaufspausen in der Alltagshektik. Lassen sie sich einladen in eine charmante Bilderwelt ohne Bösartigkeit und Arglist. Ulli Wascher-Gutzers Radierungen, Aquarelle und Ölbilder sind Zitate aus heiteren Geschichten, die sich so zugetragen haben mögen, aber vielleicht auch ganz anders. Dem Betrachter ermöglicht die Künstlerin, den Faden weiterzuspinnen, den sie mit Formen, Linien und Farben vorgezeichnet hat. Als seien sie leicht beschwipst, wehren sich Formen und Linien gegen jede Richtungsweisung. Kritzeleien mögen der Ausgangspunkt dieser Bildersprache gewesen sein, hingedrehte Schnörkel, die Ulli Wascher-Gutzer ganz zielstrebig zum stilistischen Ausdrucksmittel weiterentwickelt hat. Doch so ganz genau weiß man das bei ihr nie, denn sie experimentiert mit Leidenschaft. Ihre Themen bezieht sie dabei aus der eigenen Umwelt und dem Erinnerungsrepertoire.
Zwingt sie mit ihren kleinformatigen Aquarellen, die vor allem durch ihre lichten, heiteren Farben bestechen, den Blick mit der Lupe auf, so wagt sie sich in Öl wieder einmal an große Flächen. Aber auch diese Arbeitsweise ist ihr nicht fremd.
Von der Textilkunst bezieht sie offenbar bei ihren Arbeiten in Öl die Farbskala: Rot- und Blautöne, denen die Schwere durch konsequente Segmentierung genommen wird. So bleibt Ulli Wascher-Gutzer im Kleinen wie im Großen bei aller Freude am Experiment letztlich doch ihrer Vorliebe treu: Flächen sind da, um aufgelöst zu werden und in neuen Zusammenhängen wieder ineinanderzugreifen. Zu sehen, mit welch sicherem Gespür für die Gesamtwirkung ihr das in den unterschiedlichen Formaten gelingt, ist schon eine Gang durch die Ausstellung wert.
(Die Glocke)


Das übliche Bild einer Landschaft werden Sie hier vermissen, denn gesehene Landschaften, Architekturen oder Gegenstände werden nicht direkt übernommen, Ulli Wascher-Gutzer entnimmt das Vokabular der Wirklichkeit, doch nicht wortgetreu, sondern nur als Anstoß für eigene Imagination. „Ich fange ganz brav an und werde dann freier“, bekennt sie. Das bedeutet in einem Bild wie „Kinematographenschau“ eine Sammlung von Erinnerungen, Zitate der Wirklichkeit, Muster der Erinnerung, collagenhaft zu einem Ganzen gefügt. Persönliche Erlebnisse sind verarbeitet. Wir sehen vielleicht nicht den Zug, mit dem die Künstlerin nach Lissabon gefahren ist, doch ein Puzzleteil des Bildes nimmt darauf Bezug.
Die Arbeitsweise an solchen Werken ist wichtig. Aquarell, Radierung und Tapisserie entstehen oft parallel. Ein Ausschnitt, ein Teil im Aquarell regt an und wird als Motiv im Druck weitergeführt. Reizvoll für uns zu entdecken, wo ein Motiv in einer anderen Technik wieder auftaucht. Die Grenzen sind fließend. Betrachten sie aus Distanz die großflächigen Werke. Können Sie auf Anhieb sagen, welches Teppich, welches Öl ist? Ein Thema mit unendlichen Variationen, bei dem Textiles sich als Malerie entpuppt.
Entsteht ein Bild auf einmal? Nein, es wird Stück für Stück aufgebaut wie ein Haus. Eine unendliche Geschiche also, weil Einzelteile sich verselbständigen und Thema einer neuen Komposition werden. Doch geschieht solches nicht zufällig. Ein neues Bild aus diesem Jahr besteht aus quadratischen Einzelteilen, getrennt voneinander, ähnlich Zellen, ein Puzzle, Versatzstücke, ein Mosaik in Aquarell, Bausteine, wie absichtslos nebeneinander gefügt, doch einem System unterworfen. System und Ordnung finden wir auch in dem großen Teppich, der allein schon durch seine Farbe unsere Aufmerksamkeit fordert. Gehen sie mit ihren Augen darauf spazieren und entdecken Sie die vielen bunten und fröhlichen Felder. Im Irrgarten der Formen und Farben stoßen wir auf Signatur und Namen, schmückendes Teil eines Ganzen. Ein Fleckerlteppich voller Lust und Laune, variierbar, man kann sich Fortsetzungen nach allen Seiten denken. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Diese Stofftapisserien erhalten ihren Reiz durch die ständigen Irritationen und die Herausforderung des menschlichen Auges. Wir werden nicht müde, Neues zu finden. Und mag dieses Textile zunächst auch ungeordnet wirken, so ist es doch eine überlegte Komposition, die Farben gegeneinander setzt, die Balance im Formvokabular hält und durch eine Diagonale in Gelbtönen das scheinbare Chaos zähmt und rhytmisiert.
In den Teppichen „tobt“ sich die Künstlerin aus, ganz Stille und Konzentration ist sie in ihren Radierungen, die gebrochene, dumpfe Farben bevorzugen. Licht und Schatten wechseln in dem Oeuvre. Eine Arbeit, „Genesis“, betont durch die Kreisform, die in einem unbestimmbaren Raum schwebt, belebt mit vielen Einzelheiten, verdeutlicht, wie die Künstlerin sich laut und leise zu artikulieren versteht. Die Farbradierungen „Fata Morgana“, „Orientexpress“ und „Rockfestival“ sind hervorragend komponierte Werke. Hinter dem Gitterwerk der Einzelmotive verbergen sich die romantische Empfindung der Autorin und ihre Geschichten, die sich bruchstückhaft lesen lassen.
(Peter Merck, Vortrag auf der Vernissage der Ausstellung im Stadthaus am Dom zu Wetzlar)


Wie Buchstaben sich zum Wort ergänzen, so setzen sich die Bilder von Ulli Wascher-Gutzer zusammen. Manche Teile des Puzzles haben ihren Ursprung in den Erfahrungen und Erlebnissen der Künstlerin, andere scheinen aus der Freude am Experiment mit der Farbe entstanden zu sein. Die meisten Radierungen, Aquarelle und Ölbilder, vor allem aber die Tapisserien, erinnern an Mosaike, scheinen zufällig zu sein, sind aber systematisch aufgebaut.
Setzen sich die Tapisserien aus vielen kleinen fröhlich-bunten Feldern zusammen, so bevorzugt die Künstlerin in den Radierungen eher stimmungsvoll-gedämpfte Farben.
(Wetzlarer Neue Zeitung)


Als eine große Fantasiewelt, sie sieht Museumsdirektor Dr. Manfred Meinz die zwischen 1977 und 1987 enstandenen Aquarelle, Radierungen, Applikationen und Gemälde von Ulli Wascher-Gutzer.
Ein Schlüsselrolle in der Bilderwelt von Ulli Wascher-Gutzer spiele nach wie vor die Textilkunst. Er verwies dabei auf eine große farbige, mit vielen grafischen Elementen versehene Applikation, die sehr deutlich auf das jüngste Bild der Künstlerin, den „Roten Berg“, ein Ölbild, hindeutet.
Dieses Gemälde löst auf überraschende Weise malerisch auf, was in der Applikation als Naht, Stoffkante und Nähfaden oder als kräftige Textilfarbe den Charakter bestimmt. Die Überleitung der Stoffrest-an-Stoffrest-Struktur, slso der Austausch des handfesten und dichten textilen Gewebes gegen die malerisch bewegte und lockere Malfläche, markieren eine neue Entwicklungsstufe der Künstlerin. Was Ulli Wascher-Gutzer in ihren Applikationen „ins Kleinste durchgearbeitet“, in ihren Aquarellen leichthändig und spielerisch erprobt, in ihren Radierungen mit den eindringlichen und ausgewogenen Farbkompositionen realisiert hat, das alles verwendet sie jetzt für ihren „Roten Berg“, der die Herkunft aus textilen Verläufern, aus Aquarell-Leichtigkeit und der Farbradierung sichtbar zur Schau trägt, aber trotzdem ein gemaltes Bild ist – ein besonders überzeugendes Detail aus ihrer Fantasiewelt.
(Neue Osnabrücker Zeitung)


Inselbilder und Bildermärchen
„Fata Morgana“, „Flaschenkind“, „Toskanischer Markt“, „Montgolfiere“ heißen ihre Bilder, es sind Aquarelle und Radierungen, die vom Alltag fort in eine Welt voll märchenhafter Gebilde führen, die nur über den Weg der Phantasie erschlossen werden kann.
Die Bilder zeigen rhythmisch akzentuierte, eng aneinander gekoppelte Gebilde aus Einzelteilen. Sie sind fröhlich, ohne oberflächlich zu sein, Farbtupfer, die sich wie Spiegelbilder wiederholen. Diese „Insel“bilder zeigen den bildnerischen und malerischen Ansatz, der durch Aneinanderfügen verschiedener, farbiger und formaler Einzelteile gekennzeichnet ist. Die so entstandenen Gebilde erinnern ihrer bunten Vielfalt wegen an Bildmärchen mit kleinteiligen Architekturelementen. Der sie umgebende, beschützende Hintergrund verstärkt diesen Eindruck noch. Bestandteile der Komposition sind delikate, differenzierte Einzelteile wie Minarette, Zwiebeltürmchen und Elemente, die den Bildern ihren orientalischen Einschlag geben.
Diese Bild“insel“welt ist die Welt, von der man sagt, sie berühre die Wirklichkeit nicht, weil sie weit vom Alltag entfernt ist. Das hat sie mit Märchen gemein und verstärkt es noch durch ihren Inselcharakter. Ruhig, statisch und ungestört liegen die Gebilde in einem Bereich, den man nur erreicht, wenn man die diffuse Außenwelt hinter sich lässt und einen Bereich durchquert, in dem Zeit und Raum aufgehoben sind. Dann kann der Betrachter seine eigenen Träume und Wünsche in den Bildern wiederfinden. Wer sich darauf einlässt, muss den Weg in die Wirklichkeit zurück erst finden, mit der er dann anders umzugehen gelernt hat.
Die große Anzahl neuer Radierungen zeigt die künstlerische Entwicklung der Künstlerin. Sie scheint in der behüteten Märchenwelt heimisch geworden zu sein und kann nunmehr souveräner und heiterer umsetzen, was sie in ihr erlebt hat.
Die Aquarelle nehmen Versatzstücke der früheren auf, doch haben sie an Strenge verloren. Im freieren Spiel sind die Elemente nun einander zugeordnet, nicht mehr so geometrisch streng. Auch der Hintergrund wirkt nicht mehr wie ein beschützendes Umfeld, die Inseln stehen nun frei im Raum und ermöglichen einen leichteren Zugang des Betrachters.
Reiseeindrücke und die in der Phantasiewelt gewonnenen Erlebnisse werden bildnerisch angewandt. Eine neue Farbigkeit ist zu bemerken, die Bildwelt ist nun „malerischer“ geworden. Wo vorher Addition und Zuordnung der Versatzstücke den Bildaufbau bestimmt haben, gehen die Materialien jetzt fließend ineinander über, obgleich die Aneinanderreihung der Bildelemente noch immer die innere Ordnung bestimmt. Die Künstlerin ist aus einer Welt, die des Schutzes bedurfte, in eine heitere Welt zurückgekehrt, die einen neuen Zugang zur Realität bdeutet. Möglicherweise ist die Wirklichkeit nur als Aneinanderreihung von Erlebnisinseln zu begreifen, doch darf man sich nicht verführen lassen, auf den Inseln zu bleiben.
(Wittlager Kreisblatt)


Wiederholungen sind charakteristisch in ihren Landschaften. Ulli Wascher-Gutzer malt abstrakt, sie malt in Öl und Aquarell, radiert und beschäftigt sich mit eigenwilligen Tapisserien. Typisch für ihren Stil ist die Arbeit „Toskana“, ein großflächiges Ölbild, auf dem abstrakte Erscheinungen im Wechsel wiederkehren.
Ihre Arbeiten gelten als phantasievoll und poetisch, bestimmt vom Temperament der Künstlerin, die 1944 geboren wurde und in Norden aufwuchs. Sie studierte in Bielefeld und Stuttgart und erhielt viele öffentliche Aufträge.
(Ostfriesen Zeitung)


Ulli Wascher-Gutzer absolvierte ihre Ausbildung an der FH Bielefeld und an der Hochschule für Bildende Künste in Stuttgart.
Unter den Aquarellen und Radierungen steht sehr häufig ein Titel, der auf Reiseeindrücke aus Brasilien verweist. Diese Arbeiten geben die gelöste Heiterkeit Brasiliens abstrahierend wieder. Die große Qualität der Farbigkeit – Gelb, Blau, Rot – fällt vor allem bei den großformatigen Ölbildern ins Auge. Die in feinem Netz gespannten unterschiedlichen Strukturen der Formführung lassen Phantasie-Motive wie Wellen, Segel, Dächer und Bergkuppen zu.
(Gießener Allgemeine)


Ihre äußerst eindrucksvollen Radierungen basieren alle auf dunklem Hintergrund. Aus diesem treten die mit wenigen leuchtenden Farben fantasievoll gestalteten, sehr dichten Motive hervor. Es sind Bilder, die aus einer Traumwelt zu stammen scheinen. Die Inhalte sind miteinander verwoben und fordern zu besinnlichen Betrachtung auf.
Hell wie ein Sonnentag wirken ihre Aquarelle. Auf weißer Fläche beherrschen lebensfrohe Farben die Bilder. Eindrücke eines Südamerika-Aufenthaltes finden hier skizzenhaft ihren sehr lebendig wirkenden Wiederhall. Das gleiche Grundmotiv, mit viel Leuchtkraft ausgestattet, ist auch auf ihren großformatigen Ölbildern festgehalten.
(Gießener Anzeiger)


Fröhliche Farben
Sie arbeitet mit Stoff, Watte, Leim, Eisen, Stramin, also einem gitterartigen porösen Gewebe, Sperrholz, Leinen – und natürlich mit Farben.
Es sind vor allem fröhliche Farben, die die Malerin Ulli Wascher-Gutzer für ihre Bilder, Objekte und Collagen benutzt. Sie atmen Frische und machen Lust aufs Leben. Sie wecken Neugier, im bunten Gewimmel Winzigkeiten zu entdecken.
Die Künstlerin, Jahrgang 1944, Studium der Malerei und Grafik in Bielefeld und Stuttgart, hat ihre Ateliers in Ostfriesland und im Berliner Samariter-Kiez.
(Friedrichshainer Chronik Berlin)